Walter Kempowski war ein deutscher Schriftsteller und bedeutender Chronist des 20. Jahrhunderts. Er wurde am 29. April 1929 in Rostock geboren und verstarb am 5. Oktober 2007 in Nartum bei Verden.
Kempowski wuchs in Rostock auf und absolvierte dort eine Ausbildung als kaufmännischer Angestellter. In den 1950er Jahren studierte er in Göttingen und Hamburg Geschichte, Kunstgeschichte und Philosophie. Danach war er als Lehrer und Dozent an verschiedenen Schulen tätig.
Bekannt wurde Kempowski vor allem durch sein Hauptwerk "Echolot", das aus neun Bänden besteht und als eine der umfangreichsten literarischen Aufarbeitungen des Zweiten Weltkriegs gilt. Das Werk basiert auf tausenden von Zeitzeugenberichten und Dokumenten und wurde über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten zusammengestellt. Es bietet einen einzigartigen Blick auf die verschiedenen Facetten des Krieges.
Neben "Echolot" veröffentlichte Kempowski zahlreiche weitere Romane, Erzählungen und Sachbücher wie "Aus großer Zeit", "Uns geht's ja noch gold", "Tadellöser & Wolff" und "Haberland". Sein Schreibstil war geprägt von präziser Beobachtungsgabe, Ironie und einem Blick für das Alltägliche.
Walter Kempowski erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Preise für sein literarisches Schaffen, darunter den Tucholsky-Preis der Schwedischen Akademie, den Premio Grinzane Cavour in Italien und den Jean-Paul-Preis in Deutschland. Er gilt als einer der prominentesten deutschen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts.
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